In der Nacht nach dem Höhenflugkurs bin ich mit Gisela
zum Hallstätter See gefahren,
um am Sicherheitstraining teilnehmen zu können.
Ich will erfahren, wie sich mein braver Maxx
in extremen Situationen verhält.
Ich hab tierisch Schiss.
Während meines ersten Fluges fallen gerade 3 Kandidaten ins Wasser.
Ich übe Klapper in allen Variationen - wirklich kein Stress.
Die härteren Nummern muss ich mir für den zweiten Flug aufsparen, wenn das Boot wieder einsatzfähig ist.
3 x Fullstall - viel schlimmer als befürchtet.
Ich muss wickeln um reinzukommen.
Dann tobt der Lappen über mir und ich werde barbarisch geschüttelt.
Beim Ausleiten geht er mir einmal so heftig auf die Nase, dass wir ein Stück nebeneinander her fallen
(Das Vario quittiert mit 18,5 m/sec).
Harmlos dagegen das Trudeln mit dem Maxx.
Er geht sofort wieder raus, oder locker in eine Spirale über.
Montag, 14.5.1
Ich habe Gisela früh nach Bad Ischl zur Dialyse gebracht.
Es scheint ein Hammertag zu werden, aber der Wind tendiert Süd.
Das will ich nutzen, um ein neues Fluggebiet kennen zu lernen:
Stoderzinken im Ennstal.
Die Landeplätze, die ich von der örtlichen Flugschule erfahre,
behagen mir drachentechnisch überhaupt nicht: Hanglandungen im hohen Gras.
So stiefel ich vom Parkplatz an der Steinerhütte auf 1850 m erst mal mit dem Gleitschirm los.
Aber der Wind weht brutal. An der idealen Drachenrampe nach etwa 50 Höhenmetern kehre ich um.
Ein Drachenflieger gibt mir Landetips Enns-abwärts. Also Drachen.
Die Thermik reißt mich sofort mit 8 m/sec bis zur Wolke auf 2850 m.
Flug an der Wolkenbasis. Im Hintergrund das östliche Dachsteinplateau.
Am Kamm, dem nächsten Berg Richtung Osten, kann ich wieder sauber aufdrehen.
Nächste Station ist der Grimming, ein gewaltiges Felsmassiv kurz vor Liezen.
Zwischenzeitlich verabschiedet sich die Batterie von meinem Vario.
Aber das ist heute wirklich kein Problem.
Eher das schwarze Wolkenungetüm zwischen Stoderzinken und Dachstein.
Ich sehne mich nach einer schönen großen gemähten Landewiese.
Ich finde sie ganz in der Nähe der Bundesstraße bei Unterlengdorf.
Sofort finde ich eine Mitfahrgelegenheit nach Gröbming zur Mautstelle am Stoderzinken.
Kein Flieger weit und breit, der mich hoch zu meinem Auto fahren könnte.
Ich überrede einen Einheimischen (und zahle dafür seine Getränke in der Jausenstation).
Und dann vergess ich Idiot meinen Autoschlüssel in der Mautstelle!
Also wieder unten, unverrichteter Dinge!
Nun hilft nur noch ein Taxi. 60 DM.
Dienstag, 15.5.1
Heute fliegt Gisela!
Seit letzten Herbst ist sie nicht mehr geflogen.
Ich fahre sie hoch auf den Loser und trage ihr den Schirm zum Startplatz.
Der Start klappt einwandfrei, sie dreht super auf bis weit über Gipfel!
Als ich dann an der Reihe bin, verdüstert sich der Himmel.
Noch ein bisschen rumfliegen, dann bringt mich der B-Stall sicher nach unten.
überm Landeplatz am Altausseer See
Mittwoch, 16.5.1
Heute bin ich schon um ½ 7 in Bad Ischl.
Um ½ 12 will ich Gisela dort von der Dialyse abholen.
Das reicht für ein Flüglein am Wolfgangsee.
Um 9 ruckelt mich die dampfgetriebene Zahnradbahn auf den Schafberg.
Ideale Bedingungen am idealen Startplatz.
Mehr Zeit, ich könnte obenbleiben.
Der krönende Abschluss: Ein Flug vom Jenner bei Berchtesgaden.
Die Thermik ist ruppig, ich erreiche locker die Basis auf knapp 2700 m.
Den Watzmann möchte ich natürlich von der bekanntesten Seite (Norden) aus fotografieren,
dazu muss ich weit Richtung Ramsau ausholen.