Auf der Fliegermesse Free-Flight in Garmisch-Partenkirchen (22. - 24. März) wurde erstmals der web award vergeben.
Ich hatte abschweb aktuell dort angemeldet.

Die Frage war natürlich, ob Inhalte dort überhaupt eine Rolle spielten.
Ob es nicht ein Wettbewerb um die schrillsten technischen Mätzchen war.
Mir war von Anfang an klar, dass ich in diesem Fall absolut chancenlos war, da bei mir die Form dem Inhalt zu dienen hat.

Das Ergebnis (www.advance.ch) hat meine Befürchtungen zu 100% bestätigt.
Die Eingangssequenz, wenn auch aus Standbildern montiert, erinnert an einen Videoclip.
Das, was die Jury offenbar überwältigt hat, ist die aufwändige (und langsame) Benutzerführung.
Ein vertikaler Strich wandert auf den gewählten Menü-Oberpunkt, die Unterpunkte flutschen hinzu.
Das ist schon die gesamte Substanz.

Es fällt auf, dass diese Struktur nicht einmal konsistent durchgezogen wurde, offenbar aus Zeitmangel.
Es handelt sich schließlich um einen Gleitschirmhersteller.
Wenn ich mich zu den Produkten vorarbeite, bin ich plötzlich auf einer ganz anderen Oberfläche.
Das unterstreicht den Fassaden-Charakter des prämierten Produkts.
Es ist ein eiskaltes Werk eiskalter Werbe-Techniker.
Null Schönheit und Freude des Fliegens.

Man müsste nur ein Paar Bilder und Texte auswechseln.
Es würde auch als Zigarrettenreklame funktionieren.

Schämt euch, Jury.



zuletzt aktualisiert am 25.3.2002 web award 2004 Werkst@tt-Vergangenheit Werkst@tt-Gegenwart