Es soll ein guter Tag werden - ich bin gegen elf am Tegelberg. Die Hornisse treffe ich
am Parkplatz. Ich meine, Winfried am Landeplatz gesehen zu haben, ich gehe nicht
hin, weil sich an der Gondel eine Schlange anbahnt - ich werde oben auf ihn warten.
Ich warte dann auch
noch auf seinen Start.
Ich lasse mich hinreißen, bei zuviel Wind zu starten - die Kappe schießt heftig nach links,
ich breche sofort ab, rutsche aber ab, auf die Gitterrampe zu, der Schirm legt sich darüber.
Ich habe zwei Helfer, danke! Jetzt brauch ich erstmal Erholung. Danach klappt mein Start
problemlos. Es bockt ähnlich wie gestern, Steigen und Turbulenz sind nicht ganz so extrem.
Es steigt und steigt, meist durchaus angenehm.
Nach oben zur Wolke hin wird
die Thermik recht großflächig.
Da stören nicht einmal die un-
einheitlichen Drehrichtungen.
Auf gut Zugspitzhöhe, dicht unter der Wolke, hauts mir den Schirm komplett zusammen, ge-
gen den Zerstörer waren die drei Klapper gestern Kindergeburtstag. Als der Schirm wieder
kontrolliert fliegt, hab ich einen Überwurf am linken Flügelende, der lässt sich mit dem Ein-
klappen des Ohres wegmachen. Ich will nur weg hier! Ich beschließe, nach Hause zu fliegen.
Die Peilung sieht gut aus, aber ich habe Ge-
genwind. Ich setze den Beschleuniger ein.
Im Bereich vom Illasbergsee kann
ich ein bisschen Steigen mitnehmen.
Aber knapp wirds trotzdem. Überm Tiefental
bekomme ich nochmal gutes Steigen, ich be-
schließe, auf der frisch gemähten großen Wiese
beim Abzweig zum Hotel Kaufmann zu landen.
Die ist von rechts wunderbar angeströmt, alles locker! Kaum gelandet, kommt ein
Mann auf mich zu. Er gratuliert mir, ist selber Flieger, bietet mir an, mich zum
Tegelberg zu fahren. Was für ein verrückter Zufall! Er hatte eine Moped-Panne in
Füssen, ist dann nach Roßhaupten gelaufen, um Auto und Werkzeug zu holen und
genau hier sieht er mich einlanden! Ich kann in Ruhe einpacken, er holt mich ab.
Danke! Ich fahre noch nach Hopfen zum Baden. Der See hat 21°, die Luft 24°.
Ich bin schon öftersnach Hausegeflogen. Ich hab so-
gar ein Lied dazu komponiert. Aber wie in der zwei-
ten Strophe weitergeflogen bin ich nur einmal, die An-
ziehungskraft des eigenen Wohnorts ist doch immens.