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25.5.9
gestern 24.5.9
24.5.9
Langsam und stetig erreiche ich den Gipfel,
ohne Probleme. Es sind auch einige Kletterer
unterwegs, die gehen über die Kanten der West-
seite. Einge klagen über den Wind. Ich sage,
ohne den Wind wäre ich nicht hier, da wäre
ich beim Fliegen. Ich schaue mir sonst
den Aggenstein eher von
oben an.
Im Abstieg gebe ich mir die Erinnerung. Gleich auf den ersten Metern Richtung Bad-Kissinger-
Hütte komme ich an meinem damaligen Startplatz vorbei - so steil, dass ich Wanderer bitten
musste, meinen Schirm festzuhalten. Der Schirm - ein Swing Prisma - war leistungsstark, aber
ansonsten ein unglaubliches Scheißteil - ich flog ihn nur, weil er bei der Flugschule rumlag
und ihn keiner wollte. Die Verhältnisse waren sehr turbulent - es war dumm von mir. Mein
damaliges Gurtzeug hatte noch keinen Protektor - es gab auch noch keine anständigen.
Es riss mich vom Start weg hoch, weit über Gipfel. Wenn der verfluchte Schirm nicht
die Tendenz gehabt hätte, jede Kappenstörung sofort mit Trudeln zu beantworten ...
Hundert Meter tiefer komme ich an meiner Einschlagstelle vorbei. Wanderer
verweigerten mir Hilfe, obwohl ich nur etwa 30 m vom Weg entfernt in der
Hangwiese lag. Nach Stunden erkannte der Dorfgendarm von Grän,
dass der Schirm da oben womöglich Hilfe braucht. Er alarmierte einen
Hubschrauber. Der Hubschrauberpilot war so bescheuert, dass er di-
rekt über mich rüber flog. Der Schirm stellte sich auf, ich wurde einige
Meter über den Hang geschleift. Erst dann kam er auf die Idee, den
Ersthelfer 200 m entfernt abzusetzen. Ich kam damals nach Inns-
bruck, hatte 2 kaputte Wirbel und flog 9 Wochen später wieder.
Heute gönne ich mir in der Hütte ein Wasser. Von dort habe ich
gute Erinnerungen. Gleich westlich davon lässt sich gut
starten.
Roßhaupten, den 24. Mai 2009
Manfred Laudahn
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