Irgendwie verfolgt mich schon seit Tagen
so eine schwarze
Fledermaus ...
Jetzt auch
noch beim Fliegen.
Erst kurz
vor dem
Erd-
boden lässt sie ab und fliegt ihrer eigenen Wege.
Wie oft bin ich am Tegelberg oder anderswo schon gefragt worden,
wozu ich zwei Drachen auf dem Auto hätte, ich sei doch allein ?
Meine blödeste Antwort
dazu war
"ich fliege
Gespann…"
Heute mache ich
das im
Ernst. Die
leinenpflichtige
und die manntragende
Drachen-Sportart versöhn-
lich zu kombinieren,
ist dabei
meine Absicht.
So hoch hinaus ist bestimmt noch kein Uphoff-Bat
gekommen, selbst nicht
an 200
m Festival-Leinen.
Mein Gruß geht auch noch mal an die Fliegerkollegin
(fliegt inzwischen Starrflügel),
die einen
anderen Delta
von mir beleidigend
als "alte
Fledermaus" bezeichnet
hat.
Fluggeräte mit schlagenden Flügeln - das "flapping wings concept"
- werden unter
Hängegleiter-Konstrukteuren seit
Lilienthals Zeiten
höchstens noch im
Spaß
oder
mit entsprechend
viel Promille diskutiert.
Schon der
vielzitierte
alte Leonardo
da Vinci
hat den
Vögeln zugeschaut
und nach deren Vorbild eine
Flugmaschine
für einen "Pilot in Wing" skizziert,
die durch Flügelschlag angetrieben werden sollte. Das Ding wäre nie geflogen.
Die nötigen Kräfte zum Antrieb per Flügelschlag sind unmenschlich hoch,
wie heutige Aerodynamiker ausgerechnet haben.
Meiner Sympathie für
die leinenpflichtigen
Drachenkollegen habe
ich schonmehrfach
Ausdruck verliehen.
Die Künstler
in diesem
Metier haben
wie auch
die Modellflieger weit mehr kreative Freiheit, weil sie keine Menschenleben riskieren.
Der geniale Tüftler Manfred Uphoff,
den ich sogar persönlich zu kennen die Ehre habe,
hat sich bei uns näher verwandten Flugtieren umgesehen.
Die Fledermäuse sind schließlich Säugetiere. Nach deren
Vorbild hat er
einen Einleiner-Drachen
mit schlagenden
Flügeln erfunden. Dafür hat er sogar ein Patent bekommen, und großen
Ruhm in
der einschlägigen
Szene.
Das Gestell der
Uphoff-Fledermaus ist
aus
hochelastischem Gestänge. Die
äußersten
Segellatten in den
Flügelspitzen sind
nicht fixiert. Wenn
der Drachen
im
Wind mehr Druck
aufbaut verformt er sich
so weit,
dass er
abnickt. Dabei schlagen passiv
die Flügel. Am
Himmel
sieht das frappierend
lebensecht aus.
Ich nutze aus, dass durch das Abnicken beim Flattern die Fledermaus
kaum mehr als
5 daN
Zug an
der Leine
aufbaut. Trotz
über 2 m
Spannweite sollen laut
Händler-Angaben auch
Kinder gut
mit
dem Teil klar
kommen. Für bis 4 Bft Wind sei der Flapping
Bat geeignet. Das
passt zu
meiner durchschnittlichen Fluggeschwindigkeit von 28
bis 40
km/h mit
dem Saphir
17.
Ein handelsüblicher Bremsschirm
baut mehr
Druck auf.
Und er bildet keinen eigenen Auftrieb, wie ein Drachen.
Wenn ich schneller fliegen müsste, würde der Verfolger
wahrscheinlich einfach brechen und zusammen klappen.
Keine Gefahr also
für den
manntragenden Flieger.
Im Flug höre
ich "Batgirl"
hinter mir
her fledern.
Unser Schatten auf
dem Wiesenhang
schaut richtig
schön gruselig aus. Am Steuerbügel oder beim Sinken
merke ich keinerlei Effekt. Nicht mal als die Maus
um die Kielstange des Saphir rotiert.
Zur Landung fliege ich gerne mit deutlicher Überfahrt.
Darum klinke ich
das Fledertier
im Queranflug
über der Landewiese einfach aus. Und Tschüss.
Mit einem Lachkrampf
komme
ich auf dem Landeplatz an.
Vielen Dank an
Wolken-Werner
für Starthilfe
und Udo fürs
Fotografieren.