„Sicherheits-Training“ findet für Gleitschirmflieger gemeinhin über Wasser statt. Auch
Drachenflieger können über dem Genfer See
die Betriebsgrenzen ihres Flügels ertasten.
Dabei lernt man, dass Manöver nicht unter 500 m über Grund begonnen werden sollten,
und dass 300 m über Grund Zeit wird, damit aufzuhören. Diese
Höhen
über Freiflächen,
auf denen man
auch am
Retter sicher
runterkommt, hat
man am
Brauneck nicht.
Und wir haben sie heute auch nicht. In strömendes Wasser will auch niemand
im Januar baden gehen, obwohl es heute mit +12°C gefühlt mollig warm ist.
Dafür haben wir
über dem
Wasser der weit über die Ufer getretenen Sieg
ein herzhaftes Stündchen
herum fliegen
können. Endlich ist mal wieder präfrontaler Südwind. Ich
will an
den Finkenberg,
aber dort
ist die
Landewiese
überflutet. An der
Stachelhardt nicht.
Dort treffen
sich noch
weitere harte
Drachenpiloten und zögern.
Der einzige
Gleitschirmflieger ist
schon geflüchtet.
Für mich ist es nicht der erste Flug des Jahres. Über die
hat Manfred schon
ausführlich berichtet. Darum
ist es
wieder an
mir, den
ersten Start
des Tages
zu versuchen.
Der Saphir 16
drückt an
der hiesigen Rampe bei voller Anströmung wieder ekelhaft die
Nase nach unten. Aber einen ruhigen Moment bekomme ich doch dank kompetenter und
geduldiger Starthelfer (Danke
Klaus und
Joachim!) und
steige senkrecht
vor der
Rampe
in die Höhe. Obenbleiben ist kein Problem. Aber ich werde ordentlich von den Böen durchgebeutelt.
Die meisten Fotos, die ich aus der Hand zu schießen versuche, sind dann auch verwackelt. Als Klaus
sich doch
entschließt und
mit seinem Lightfex zu mir rauskommt, bekomme ich die
reizvollsten Motive.
Ausweichen und
Fotografieren und den Drachen auf Kurs halten artet aber
bald in
Stress aus.
So genieße
ich noch ein Weilchen das
Luft-Ballett mit Klaus.
Als dann der Wind einen Moment zu sehr auf West dreht, gehen wir gleichzeitig nebeneinander
auf der riesigen Wiese zum Landen. Dort ist auch schon die Abholung organisiert, vielen Dank!