Über Graach hatte
ich beiläufig
schon mal berichtet.
Eigentlich wollte ich heute nach Hinterweiler. Deshalb
habe ich den
Turmlosen dabei. Aber von dort höre ich
von auffrischendem böigem
Südwestwind und
geringem
Eifer zum Schleppflug. Da kündigt sich wohl schon die Vorderseite
der nächsten Front an, die ich noch weit weg wähnte.
Mir fällt Graach ein.
Da gibt es 5 km Weinberg, die bei SW schön soaren.
Der Landeplatz am Moselufer war ohnehin schon schmächtig
und quer zum
Wind und
ist nun
noch ein
Drittel kleiner,
weil er
einer Überflutungszone für das nächste Hochwasser weichen musste.
Komischerweise sind heute keine Gleitschirmflieger da. Ich schwinge
mich in das
zuverlässige Aufwindband
und genieße die Aussicht.
Über den Hubschrauber,
der da am
Waldrand versteckt parkt habe ich mich
letztens schon gewundert.
Heute kapiere ich,
dass der
zum Spritzen der
Weinberge
ausgelegt ist und
nicht nur
das Spielzeug eines Neureichen.
Trotz 7/8 Wolkenabdeckung gibt es immer wieder thermische Heber,
die mich bis zu 700 m über den Startplatz an die tiefe Wolkenbasis
katapultieren. Das reicht für den Wechsel gegen den Wind über
die Mosel zum benachbarten Fluggelände Mahring-Noviand.
Dort ist der
Startplatz zwar
eher Süd
ausgerichtet, aber
bei SW trägt
der dortige Kessel auch. Aus der Luft
sehe ich andere Drachen aufbauen und starten.
Der harte Kern
der Trierer
Drachenflieger
hat sich heute wohl hier versammelt. Von oben
grüße ich und
wir fliegen
bisschen zusammen.
Es dauert eine
ganze Weile
bis ich
Höhe und
Mut
beisammen habe, um über die Mosel zurück zu fliegen.
Dort komme ich
dann so
richtig
hoch und kann endlich mal die Burg
und den idyllischen
Stadtkern von
Berncastel-Kues von oben ablichten.
Eine lange Weile genieße ich noch das hin und herdriften über den Weinbergen.
Dabei beobachte ich
wie der Windsack am Landeplatz ständig die Richtung
ändert. Als er ganz herunterhängt entschließe ich mich und steche mit Null
Wind von hinten
in die
tiefe Wiese.
Ich stoße
früh aus, und falle beim
Auslaufen im tiefen Gras doch noch auf die Plauze. Das aber weich.
Der Spaziergang
zurück zum Parkplatz
bringt das Blut in die eingeschlafenen Beine und
erlaubt mir den Hubi noch mal aus
der Nähe in Augenschein zu nehmen.