Es ist noch die Zeit der Abgleiter.
Da lass ich mich gern vom 22° Haloring
ablenken.
Aber bald ändert sich die Szenerie. Ich packe es an.
Heute steige ich immer weiter.
Keine extremen Werte, nach einer halben
Stunde erreiche ich die Wolkenbasis bei 2730 m.
Was mache ich draus? Mit der Westströmung könnte ich Richtung Linderhof-Ettal fliegen,
aber dafür hätte ich
doch
gern
200 - 300 m mehr. Oder mal wieder zur Wieskirche - das mach ich.
Am Buchenberg flieg ich einfach vorbei.
Auch die Trauchberge nehme ich im Geradeausflug.
Am Wolfskopf (Foto), wo der Kamm nach Osten
zur Bleick umbiegt, muss ich Höhe machen,
um
die Pampa zur Wieskirche (die Lichtung links der Bildmitte) überbrücken zu können.
Hier hab ich
bisher oft kämpfen müssen
(27.4.4, 30.7.3),
heute finde ich den Bart sofort.
Im Rückblick überschaue ich den ganzen Kamm.
Ein Greifvogel kreist mit mir, mit einer auffälligen Flügelzeichnung,
größer als ein Bussard, kleiner
als ein Adler. Leider kann ich ihn nicht fotografieren.
Er fliegt bald Richtung Buching davon.
Auch ich fliege jetzt speedrunmäßig:
Nicht mehr Höhe als nötig,
um die
Wies-Lichtung zu errechen.
Kurz vor der Wieskirche habe ich wieder satt
Steigen.
Sowas kann ich nicht stehen lassen.
Wie weit schaffe ich es
ins Flachland hinaus?
Der nächste Ort: Wildsteig. Der bodennahe Westwind wird mir langsam unheimlich.
Vielleicht käme ich
knapp
bis Schönberg.
Aber die riesige Wiese hinter Wildsteig scheint vorerst die letzte perfekte Landemöglichkeit
zu sein.
Da fällt die Entscheidung sofort.
Der Bus an der Wieskirche müsste auch in Wildsteig vorbeikommen. Ich frage mich zur Haltestelle durch.
Ernüchterung. Der Fahrplan ist völlig fliegerfeindlch geändert.
Keine Chance mehr an der Wieskirche,
keine Chance auch hier. Der letzte Bus hier: 14:30.
Dafür hab ich beim Trampen Glück.
Die jungen
Leute fahren nach Reutte und liefern mich am Tegelberg ab.
Da jammern ein paar Flieger über ein
großes Thermikloch, was den Himmel zeitweilig leergefegt hat.
Ich hab nichts davon bemerkt.