Morgenflug in Pfeffelbach

Eigentlich zieht´s mich nicht nach Pfeffelbach. Da gibt es auf dem Herzerberg eine Rampe im Wald. Neben Neumagen und Serrig gehört das Südost-Gelände zu den wenigen verbliebenen Dinosaurier-Reservaten, denn Gleitschirmstarts sind physikalisch nicht sicher möglich und daher auch nicht erwünscht.
Allerdings gibt es keine richtige Soaringkante. Beim Abfliegen der 250 m zum fernen Landeplatz hat man nur wenige Chancen in eine Ablösung einzudrehen.
Nicht zuletzt ist es mir hierher trotz der lieblichen Landschaft der Grenzregion Nordpfalz/Saarland zu weit zu fahren. Gleichgute Fluggelände für SO liegen weniger als halb soweit weg in meinem Aktionsradius.
Aber dieses Wochenende ist alles anders. In der Region ist DHV-Regionaltagung. Bei unserem Zentralverband will ich mitbekommen, was so läuft. Trotzdem hat es mich die vergangenen Jahre geärgert, dass regelmäßig an dem Tag Flugwetter gewesen wäre und ich dafür auf mein tägliches Flüglein verzichten musste. Wieder sieht die Wettervorhersage nicht ganz übel aus. Ost auf Südost drehend. Die Tagung fängt erst um halb eins an. Da könnte vorher etwas gehen. Ich rufe also auf zum „Sonnenaufgangsfliegen“.
Das Echo ist mager. Von den Locals höre ich, die Idee sei gar nicht falsch. Herbstliche Wetterlagen mit SO würden manchmal auch Anfang November noch interessante Flüge in zulassen. Der als Morgenmuffel bekannte Sascha N. hat zwar keine Lust, so früh zum Fliegen zu gehen. Aber immerhin bietet er sich als Startleiter an.
Der Nebel könnte auch ein Flugvorhaben vereiteln. Aber noch übrige Nebelfetzen hängen zum Glück an den Hügeln auf der anderen Talseite.
Ich starte meinen neuen Wintervogel - diesmal ein hässlich blauer Impuls 17 - von der luxuriösen Rampe, als der Wind mal mehr von vorne, als von links kommt. Über kunterbunte Herbstwälder gleite ich der Sonne entgegen. Statt des offiziellen Landeplatzes in seltsamer Geländekontur wähle ich die auf einer Kuppe gelegene Außenlandewiese für Ostwind.
Ein Einfachsegler bietet als offensichtliche Kamera- Position das freiliegende Querrohr. Von Sascha am Startplatz bekomme ich weitere pfiffige Aufnahmen. So kommt insgesamt reichlich Bildmaterial für abschweb.de und ein Video zusammen.
Dank Saschas Fahrdienst kommen wir pünktlich zur Versammlung. Vielen herzlichen Dank für die Hilfe bei meinem ersten Flug von Eurem schönen Berg!
WinDfried (Samstag 31. Oktober 2009)